Am Mississippi entlang zu den alten Plantations….das war unser Ziel.
Vom Mississippi sieht man nichts wegen des hohen Dammes, auch gut so, denn hier wird er überwiegend industriell genutzt. Und leider stehen zwischen den hässlichen Industrieanlagen die schönsten Plantagen. Schade. Wir hatten uns auf eine tolle Spazierfahrt eingestellt, nix ist.
Wir bummeln durch Baton Rouge, dann durch Lafayette, besuchen anschließend das Freilichtmuseum „Vermilionville“ und übernachten mit Blick auf die Brücke, die uns am nächsten Tag über den Lake Charles bringen wird.
Houston umfahren wir um dann in San Antonio zu landen.
Wir haben bisher nur positives gehört und freuen uns auf einen ausgiebigen Stadtbummel. Ja, gefällt uns sehr
gut in San Antonio.
Es ist Sonntag und die Stadt ist voller gut gelaunter Menschen.
Wir besichtigen die alte Festung Alamo, das Wahrzeichen der Stadt.
Mit Gewehr und Munitionsgürtel bewaffnet steht eine Gruppe Touristen aus Texas hier rum. Ganz schön befremdlich für uns.
Im nächsten laden kaufen wir uns auch eine Flinte. Man weiß ja nie…
The Big Easy, der große Leichtsinn, der Spitzname für die Metropole am Mississippi.
Geschichte: Auf einer flutsicheren Anhöhe am Mississippi wurde New Orleans im Jahr 1718 von französischen Siedlern gegründet. Im 19. Jh. zählte es zu den führenden Baumwollexporthäfen der USA. Die Wirtschaft florierte, und mit ihr das Glücksspiel, in den Bars der Stadt wurde der Jazz erfunden und ausgiebig gefeiert. Deswegen der Spitzname, Big Easy, was übersetzt „Großer Leichtsinn“ bedeutet.
2005 hat Hurricane Katrina New Orleans verwüstet. Auch heute kann man die Folgen noch gut sehen. Nicht in der Innenstadt, aber in den Vororten gibt es noch viel zu reparieren und aufzuräumen. In manchen Stadtteilen scheint man allerdings resigniert zu haben.
An unserem ersten Tag machen wir eine kleine Stadtrundfahrt im Wohnmobil. Wir fahren auf der belebten Canal Street bis an’s Casino, dann durch den Central Business Distrikt zum Mercedes Superdome. In der Stadt ist der Teufel los, heute ist Spieltag im Superdome - vermutlich Basketball.
Wir drehen noch ein paar Schleifen durch die Stadt. Aber eigentlich nur, weil wir uns ein bißchen verfahren haben und dann kommt auch noch eine Umleitung. So landen wir auch in der Vorstadt und sehen, welche Schäden Katrina hier verursacht hat.
Nach einer guten Stunde Rundfahrt machen wir uns auf - über die Brücke - zu unserem Camping auf der anderen Seite des Mississippi.
Der zweite Tag ist dann viel entspannter. Wir parken unser WoMo an der Mississippi-Fähre und setzen dann über, direkt in’s French Quarter.
Mississippi Waterfront, French Market, unzählige Altstadtgassen und schließlich durch die Bourbon Street, die Ausgehmeile von New Orleans.
Wir lassen uns berauschen…zuerst von der Jazz-Musik in den Kneipen und auf den Straßen und dann vom Absinth im Partygetränk „Hand Grenade“.
Nach über 7 Stunden im French Quarter nehmen wir die Fähre zurück auf die andere Seite des Mississippi.
The Big Easy – das paßt.
An unserem letzten Tag in New Orleans fahren wir mit dem Wohnmobil in den Garden District mit seinen alten Villen, hübschen Vorgärten und alten Bäumen, die die Straßen säumen.
Am Golf von Mexiko entlang geht es für uns weiter Richtung Westen.
Strände, State Parks mit viel Natur, Städtchen und Shopping-Malls wechseln sich ab. Auch das Wetter ist sehr wechselhaft. Mal scheint die Sonne und wir liegen am Strand, dann wieder regnet es den ganzen Tag und wir verlassen das WoMo nur um die Waschmaschine zu füttern.
Der Reiseplan sieht vor, daß wir in wenigen Tagen New Orleans erreichen werden. Also schon mal einen netten Platz in einem State Park reservieren. Klappt inzwischen alles sehr gut. Wir haben sogar schon unsere Übernachtung auf dem „Primitiv-Camping“ im Big Bend Nationalpark gebucht. No power, no water, only Plumsklo. Genau das richtige für uns…
Aber halt, soweit sind wir noch nicht. Jetzt gibt es erst mal Natur, Stadt und Strand.
So abwechslungsreich wie das Wetter, so ist auch das Leben an der
Küste des Panhandle.
Gerade noch spazieren wir einsam an den weißen, Kilometer langen Traumstränden im St. Joseph-State-Park, entdecken Deer (so ne Art Hirsch) und Schlangen im St. Andrews-State-Park und schon ein paar Meilen weiter in Panama-City-Beach tobt der Bär in Form von tausenden, Jugendlichen auf Semesterferien, hier dem „Spring-Break“.
Musik Tag und Nacht, Konvoi-Fahrten mit allem was Räder hat (und wir mitten drin!) und mit so gut wie nix an bei kaltem Wind.
Wir Weicheier haben uns mit Ach und Krach mal aus dem Fleecejäckchen geschält. Aber hier zählt nicht nur „dabei sein ist alles“ hier zählt auch „zeigen was man hat“.
Wir hatten auf unserer Stadtrundfahrt im Konvoi viel Spaß mit den Jugendlichen, die alle gut gelaunt waren und immer zu Späßen aufgelegt.
Ein kleiner Abstecher bringt uns nach Tallahassee, der Hauptstadt Floridas. Ist alles recht übersichtlich hier und so sind wir nach 2 Stunden wieder auf dem „Land“.
Im Wakulla Springs State Park entdecken wir im warmen Wasser der Quelle eine Manatee-Mutter mit Baby beim spielen.
Am Ochlockonee River haben wir einen traumhaft schönen Stellplatz in der Natur und das schönste Fernsehprogramm überhaupt. Seht ihr gleich auf den Fotos.
Hier gibt es weiße Hörnchen. Dodal süß!
Unsere Route bringt uns den Panhandle entlang, immer an der Küste des Golf von Mexiko. Kilometerlange weiße Sandstrände laden zum Strandspaziergang ein.
Leider ist das Wetter recht wechselhaft und oft bläst uns ein kalter Wind entgegen.
Auf der Fahrt in den nächsten State Park entdecken wir einen Home Depot. Das sind hier Baumärkte. Da wir noch kleine Veränderungen am WoMo vornehmen wollen, schauen wir uns den Laden näher an.
Wir lassen uns zu Innenfarben und Herdspritzschutz beraten und verlassen den Laden mit Wanddeko, Klebefolie und Silikon.
Am nächsten Tag regnet es in Strömen. Ein idealer Tag zum Innenausbau. Wir stopfen die Bohrlöcher mit Silikon, bekleben die braunen Wände mit Wandstickern, einer Weltkarte und hinterm Herd die Silberfolie. Jetzt fehlen bloß noch die Zimtlatschen und ein Joint…dann ist Flower Power perfekt.
In Manatee Springs, einem Florida State Park, bleiben wir zwei Tage. Es ist kalt geworden im Sunshine-State. Wir heizen morgens und abends. Tagsüber hatten wir nur 9°C, nachts dann nur noch 5°C. Das hat uns aber nicht davon abgehalten im klaren Quellwasser des Suwannee-River mit Manatees zu schwimmen. Das mit den Krokodilen und den Wasserschlangen haben wir erst danach gelesen. Die waren wohl auch gerade aus.
Anschließend, nachdem wir wieder trocken waren, haben wir eine 2-stündige Wanderung durch die Wälder und Mangroven gemacht und tatsächlich zwei Gürteltiere entdeckt.
Doch ganz schön, die USA.
Über den Sunshine Skyway fahren wir nach St. Petersburg. Da ist natürlich der erste Weg an’s Pier, dem Wahrzeichen der Stadt. Gähnende Leere…wir erfahren, daß das Pier umgebaut werden soll, was wohl noch eine lange Zeit dauern kann. Warten lohnt also nicht…
Wir bummeln durch die Stadt und übernachten auf einem Parkplatz mitten im Zentrum. Am nächsten Morgen fahren wir zum Frühstücken an’s Pier und genießen Speck und Eier mit Blick über die Bay.
Schon auf der Anfahrt nach Tampa bestaunen wir die Hochhäuser an der Waterfront. Heute sind gleich zwei Festivals angesagt: einmal geht es um Bier und einmal um die Piraten.
Zum Bierfestival kommt man nur, wenn man sich in eine hunderte Meter lange Warteschlange einreiht. Nix für uns.
Ganz anders beim Piratenfest.
Bei herrlichem Wetter entdecken wir die Stadt. Auch das historische YBOR, sehen wir uns an. Hier wurden früher Zigarren produziert (manche Händler machen das auch heute noch).
Wir stellen uns auf einen Parkplatz, falten drei 1-Doller-Scheine nach Vorgabe und schieben diese in den vorgesehenen Schlitz mit der Parkplatznummer 83.
USA, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten….
Am 4. März ist es soweit. Wir holen unsere Plates (Nummernschilder) für unser Motorhome in Orlando ab. Juhuuuu…jetzt sind wir stolze Besitzer eines zugelassenen Wohnmobils in der USA. Unser Kennzeichen ist APW5452, falls es euch interessiert.
Bei Cruise America lassen wir noch ein paar Reparaturen vornehmen. Das Dach wird abgedichtet…kommt euch bestimmt bekannt vor. Irgendwie sind Dächer von Wohnmobilen nie dicht! Außerdem bekommen wir einen neuen Warmwasserboiler. Alles Garantie!!!
Wir zahlen nix dafür. Guter Service bei Cruise America.