Abwechslungsreich, verschneit und kalt geht unsere Tour weiter.
Wir bummeln durch Alesund und Bergen und fahren an den weit in’s Landesinnere reichenden Fjorden entlang.
Schnee und Eis sind unsere ständigen Begleiter, dafür verzichten wir im Camper immer noch auf Frischwasser. Bei den Minusgraden Tag und Nacht würde unser Frischwassersystem einfrieren.
Also haben wir nach wie vor nur Trinkwasser in Kanistern dabei.
Aber das passt schon, wir haben auf dieser Tour noch nicht einmal schwitzen müssen 😊
Also, wozu Körperhygiene???
Also los geht’s….
Ab dem Fähranleger in Bognes (von den Lofoten kommend) werden wir auf eine harte Probe gestellt.
Starker Schneefall und die extreme Kälte, bis – 18° C, sind nicht wirklich für Mitteleuropäer geeignet.
Im Camper gefriert schon mal die Windschutzscheibe von innen, wir haben schon lange kein Frischwasser mehr an Bord wegen der Minustemperaturen bei Tag und Nacht.
Und dann wieder ein elektronisches Problem. Diesmal die Bordelektrik.
Auch hier liegt es am Kondenswasser.
Also in die Werkstatt, die glücklicherweise auf
der Strecke liegt.
Dort hilft man uns schnell und die Fahrt geht weiter.
Nicht umsonst nennen die Norweger die Winterzeit auch „Wikingersaison“.
Wir fühlen uns schon wie Wikinger und merken, dass wir die Freude an den schönen Momenten und der Landschaft noch nicht verlernt haben.
Der Schnee leuchtet, sobald sich die Sonne blicken lässt und das blau der tiefen Fjorde bildet einen grandiosen Kontrast.
Aber seht selbst….
Wir wussten, dass es auf den Lofoten kalt und
sehr windig wird.
Wir wussten, dass wir nur wenig Tageslicht
haben werden.
Wir wussten, dass das Wetter sehr schnell umschlägt und nur wenig Aktivitäten möglich
sein werden.
Aber wie genau sich 3 ½ Stunden Tageslicht
(oder so was ähnliches) anfühlen und was das mit uns gemacht hat, das haben wir jetzt erfahren.
Das Wetter war teilweise so schlecht, dass wir
24 Stunden im Camper verbracht haben.
An den besseren Tagen haben wir das spärliche Sonnenlicht genutzt um mit dem Camper die Inselwelt zu erkunden.
Jetzt, beim Zusammenstellen der Bilder für die Homepage, haben wir festgestellt, welches Glück
wir doch hatten die phantastischen Landschaften der Lofoten so sehen zu können.
Nach fast 3000 gefahrenen Kilometern überqueren wir den Polarkreis.
Aus dem dort geplanten Spaziergang und einer Übernachtung wird leider nichts.
Das Polarcenter hat geschlossen, der Schnee auf dem Parkplatz ist nicht geräumt und die -14°C sind selbst uns zu kühl.
Also weiter Richtung Norden.
Wir kommen bis Narvik, dann haben wir einen Totalausfall der Fahrzeug-Elektronik.
Wir schaffen es noch auf einen Parkplatz dann ist Schluß.
Die Scheibenwischer laufen auf Hochtouren, das Fernlicht ist an, die Parkbremse läßt sich nicht mehr öffnen und der Motor startet nicht mehr. NERV !!!
Wir telefonieren mit Mercedes in Worms und unser Ansprechpartner leitet uns 5 Stunden telefonisch, per Video und WhatsApp durch die Reparaturanleitung
„Trocknung der elektronischen Systemsteuerung“.
Da war Kondenswasser rein gelaufen und hat den Totalausfall verursacht. Problem gelöst.
Allerdings funktioniert seitdem die Dieselheizung nicht mehr ☹
In Bjerkvik müssen wir uns entscheiden. Lofoten oder Tromsö. Das Wetter ist so oder so bescheiden. Viel zu viel Regen bei durchschnittlich 5°C.
Am nächsten Tag brechen wir Richtung Lofoten/Vesteralen auf.
Im Hurtigrute-Museum in Stokmarknes kann uns das Regenwetter für 3 Stunden egal sein.
Danach geht’s mit der Fähre weiter auf die Lofoten. Und tatsächlich haben wir das Glück, dass es nicht ununterbrochen regnet.
Manchmal wirft die Sonne ein paar Strahlen über die Wolken und gleich schimmert alles in diesem schönen Licht.
Raus aus der Komfortzone - rein in’s Abenteuer.
Wir fahren in den winterlichen Norden.
Der Plan ist es, bis nach Tromsö zu kommen.
Wir haben aber keine Ahnung, ob wir mit Kälte und Dunkelheit klar kommen werden.
Aber wer nichts versucht ist schon gescheitert.
Also General Grabber aufziehen, warme Schuhe und Kleidung einpacken und einfach mal los fahren.
Wir haben die Städte Kopenhagen und Stockholm auf unserer Route eingebaut.
Danach haben wir, über die E12, Schweden gequert und haben erste Erfahrung mit nächtlichen Temperaturen um -11°C gemacht.
Für die Wasserversorgung im Camper war das einfach zu kalt und so lief der Boiler und Tank über Nacht leer. Jetzt fahren wir eben ohne Wasservorrat.
Die 20 Liter in unseren Kanistern sind NUR zum trinken und Kaffee kochen vorgesehen.
Aber waschen ist eh total überbewertet 😊
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